Dienstag, 3. Mai 2011

Rede zur Montagsdemo vom 02.05.2011

Die Montagsdemo gegen Hartz IV gehört zum 1.Mai denn,
ob Lohndumping ob Hartz IV nur gemeinsam siegen wir!


DGB Chef Sommer sagt selbst: „Der erste Mai ist kein Feiertag der Gewerkschaften - Er meinte zwar etwas anderes aber zum Feiern gibt’s für die Arbeiter und Arbeits-losen in Deutschland, und dadurch in ganz Europa, nichts.
Ganz im Gegensatz zu explodierenden Unternehmensgewinnen, zu explodierenden Kapitalmarktgewinnen und der immensen Zunahme von Millionären weltweit, sinken die Reallöhne bei zunehmender Belastung seit Jahren. Auch Frau hat nichts zu feiern. 23% Lohndiskriminierung gehören heute noch zur Normalität. Die hart erkämpfte 35 Stunden Woche gehört der Vergangenheit an. Was für ein Kampf – aber leider für die Katz! Auch nichts zu feiern haben die Gewerkschaften in der Tarifpolitik. Die Angst vor Dumpinglöhnen ist berechtigt, denn diese sind längst Realität. Tariftreue ist ausgestorben. Die Gewerkschaften haben gar nicht mehr die Kraft, für Tariftreue zu kämpfen.
Aber woran liegt es, dass die Gewerkschaften zu zahnlosen Tigern verkommen?
Woran liegt es, dass Arbeiter nur noch kämpfen, wenn es um Ihre nackte Existenz geht? Warum nicht mehr für mehr Lohn, für mehr Freizeit, für eine bessere soziale Absicherung kämpfen? - Es liegt am Risiko und nur am Risiko ! -
Es liegt am Risiko als Rädelsführer oder Mitläufer in die Armutsfalle zu geraten. Emily lässt grüßen. Ihr ist es zwar dank immenser Medienaufmerksamkeit gelungen, zu siegen, aber Sie ist ein Einzelfall. Andere werden arbeitslos und nach einem Jahr fallen Sie in die staatlich vorordnete verfassungswidrige Armut durch Hatz IV. Denken wir an die Bulettenkündigung und viele viele solcher Kündigungen.
Landauf landab sind die Schuldigen wieder bei den DGB Veranstaltungen gewesen und oft genug haben Sie geredet – die Sozialdemokraten!
Sie ereifern sich am Mindestlohn um von Ihrem Verrat an den Arbeitern und Arbeitslosen abzulenken. Sie halten an der AGENDA 2010 fest, obwohl Sie bereits in der Bedeutungslosigkeit gelandet sind – und an Ihrer Seite die Gewerkschafts- Bosse. Sie tönen ins gleiche Horn. Als ob Mindestlöhne irgend etwas ändern würden. Weil sie Ihre Macht durch Anbiederung ans Establishment verloren haben, wollen die Gewerkschaftsbosse Ihren Mitgliedern Sand in Form von Mindestlöhnen in die Augen streuen. Was nützen denn 8,50 € Mindestlohn? 8,50 € Mindestlohn ist noch unter dem Existenzminimum. Was für ein Schutz soll denn das sein? Aber mitgefangen - mitgehangen. Viele Gewerkschaftsbosse sind aktive Sozial-demokraten oder soll ich lieber sagen Sozialverräter. Sie stützen diese Partei weiterhin nur um Ihre Pöstchen, Ihre soziale Stellung zu sichern. Sie Verraten die Opfer der Globalisierung. Auswirkungen wie in Tübingen, wo ein Redebeitrag der Montagsdemo selbst von Linken Gewerkschaftern verhindert wurde, schaden den Arbeitern. Denn die Wurzel allen Übels sind die Hartz Gesetze.
Ohne das Heer von diffamierten, stigmatisierten, gedemütigten und in Armut gestürzten Menschen könnte kein Lohndumping entstehen. Arbeitslose mit gutem Arbeitslosengeld, ohne Neiddebatte nach unten, sondern mit einem Kampf um die Pfründe der Reichen dieses Landes, müssten nicht um Dumpinglöhne arbeiten. Gewerkschafter die keinen sozialen Abstieg fürchten, könnten wieder für sich, für Ihre Kinder kämpfen. Und last but not least, wäre unserem Grundgesetz wieder genüge getan.
Diesen saublöden Spruch der Kapitalisten, „Arbeit bringt den Menschen die Würde wieder“ ist doch gelinde gesagt Volksverarschung. Wie würdevoll ist es denn, wenn Papi oder Mami nach 8 bis 12 Stunden Arbeit zu Ihren Kindern sagen müssen, beim Schulausflug könnt Ihr nicht mit, wir verdienen einfach zu wenig? Wie würdevoll ist es denn, die gleiche Arbeit zu tun wie der Nebenmann aber 30 – 50% weniger Lohn zu bekommen? Wie würdevoll ist es denn, Briefe wie ein Postbote auszutragen, aber mit dem eigenen Fahrrad und zu einem Drittel des Lohnes eines Postzustellers? Würde beginnt da, wo ein Leben oberhalb der Armutsgrenze führbar ist, ob Arbeitslos oder in Arbeit. Wo die Neiddebatte nicht zwischen Arbeitern und Arbeitslosen entsteht sondern zwischen Reich und Arm! Die wahren Asozialen sitzen nämlich längst oben und nicht mehr unten. Die Sozialdemokratie hat dies alles erst ermöglicht. Wie bereits in den 20er Jahren, als sie, von den Großkonzernen finanzierte Reichswehreinheiten auf Arbeiter schießen lies, Arbeiterführer umbringen lies um den Kapitalismus zu schützen, genauso hat sie den Ruin der Sowjetunion und des Kommunismus in den 80er Jahren durch den Nato Doppelbeschluss und vielen anderen finanziellen Kraftakten unterstützt. Als Hoffnungsträger der Arbeiter durfte sie dann 1998 Helmut Kohl aus dem Amt drängen um dann 2004 wieder alle zu verraten. Ich kann den Gewerkschaften nur raten: „Distanziert euch von solchen Freunden, denn der Wolf im Schaftspelz ist gefährlicher als jeder andere Gegner.“ Lieber zwei Reden der Montagsdemo als eine von „Lucke und Co.“! Reibt Euch den Sand aus den Augen und bringt sie auf Linie. Viele Mitglieder dieser Partei sind doch selbst getäuscht und betrogen worden. Anstatt für 8,50 € Mindestlohn sollten wir alle zusammen gegen die verfassungswidrigen Hartz Gesetze kämpfen. Ohne Rücksicht auf Parteizu-gehörigkeit!
Deshalb ist es für jeden Arbeiter und Angestellte wichtiger, jeden Montag um 18.00 Uhr vom Europaplatz aus gegen Hartz IV zu demonstrieren, als am 1.Mai für einen minimal Mindestlohn zu demonstrieren, und dies auch noch zusammen mit den Verrätern. Ich freue mich auf nächsten Montag um 18.00 Uhr Europaplatz vorm Café Lieb. Ich freu mich zu den Kämpfern gegen Hartz IV zu gehören die dann Lautstark zum Holzmarkt marschieren und dort Ihre Meinung vertreten.

Also bis nächsten Montag!

Wolfgang Schäfer

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