Verdi- Bundeskongress: es rumort an der Basis!
Zur 348. Mo Demo, 24.10.11, von Claudia Lenger- Atan
Liebe MitstreiterInnen,
als uraltes Verdi- Mitglied und Montagsdemonstrantin seit über 7 Jahren hat mich natürlich die Beschlussfassung des Verdi- Bundeskongresses sehr interessiert. Und v.a. : wie stellt sich Verdi zu den brennenden Themen Hartz IV, Altersarmut, Jugendarbeitslosigkeit…. ??
Nachdem ich mich mühsam durch einen Teil der Anträge, die im Netz einzusehen sind, gearbeitet habe - alle konnte ich nicht anschauen, es waren einfach zu viele - kann man sagen:
O ja, die Verdianer kennen die wichtigen Themen der Zeit.
So forderten jeweils zwischen 15 und 25 Anträge, teils sogar mehr:
o Mindestlohn, meist 10, manchmal sogar 12 €, auch eine
Kampagne dazu wurde gefordert
o Weg mit der Leiharbeit und ihrer miesen Bezahlung
o Abschaffung der Rente mit 67, früheres Renteneintrittsalter,
keine Nullrunden für Rentner
o Gegen Befristungen und sog. prekäre Arbeitsverhältnisse,
dabei wurde gefordert, das leidige Teilzeit- und
Befristungsgesetz von 2001 wieder zu ändern
o Gefordert wurde oft Abschaffung von Hartz IV bzw. 500 €
sowie volle Übernahme der Wohnkosten
o Abschaffung von 1-€ Jobs und Bestrafung der Anbieter, weg
mit der sog. Bürgerarbeit
o Arbeitszeitverkürzung auf meist 35 Std. bei vollem Lohn-
und Stellenausgleich
o Übernahme der Jugend nach der Ausbildung
o Besseren Bildungszugang für Alle, dazu gab es verschiedene
Themen:
o Masterstudium für Alle öffnen- bisher gibt es ur ca. halb so
viele Master- wie Bachelor- Studienplätze,
o Keine Schul und Ausbildungsgebühren
o Qualität der Ausbildung verbessern
o Recht auf berufliche Bildung und Bildungsurlaub
o ein paritätisch finanziertes und nicht privatisiertes
Gesundheitswesen
o Politisches Streikrecht soll als Forderung aufgenommen
werden- ein wichtiges Thema
o Keine Bundeswehr an Schulen und Unis
o Keine Auslandseinsätze
o Weg mit Daten- Vorratsspeicherung und ELENA
o Für internationale Vernetzung der Proteste
o Atomausstieg jetzt
Also, da haben die Kolleginnen und Kollegen wirklich viel vorbereitet und erkämpft, schließlich müssen solche Anträge viele Hürden überstehen. Und ich fand die Vielfalt und auch die eindeutig politische Stoßrichtung sehr vieler Anträge beeindruckend. V.a. die der Jugend waren sehr gut.
Leider wurden viele nur als Material zu andern Anträgen an den Gewerkschaftsrat verwiesen. Und sehr oft sind die letztlich angenommenen Anträge diejenigen, die am zahmsten und am vorsichtigsten formuliert sind. So wurde halt keine Mindestlohn von 10, sondern nur von 8.50 € gefordert mit dem Ziel von weiterer Erhöhung. Und auch keine Kampagne zur Abschaffung von Hartz IV, wie viele Anträge forderten, sondern nur die Erhöhung der Sätze auf 500 €. Genauso mit den 1- €- Jobs: eine eindeutige klare Ablehnung oder Forderung nach Abschaffung kam nicht raus.
Aber ich denke, wir sollten uns davon nicht entmutigen lassen. Schließlich ist die Basis der Gewerkschaften die entscheidende Kraft, und die hat gezeigt, was ihr auf den Nägeln brennt. So gab es auch heftige Diskussionen um eine Verdi-Satzung, da geht es um die Einflussnahme der Mitglieder.
Wir Gewerkschaftsmitglieder müssen also genau wie hier auf dem Holzmarkt weiter dran bleiben, uns nicht entmutigen lassen , wachsam sein, immer einen klaren Kurs fahren. Das müssen wir auch gegen die eigne Gewerkschaftsspitze durchsetzen, denn die stehen größtenteils auf der andern Seite, auch wenn sie noch so radikal rausschwätzen. Holen wir uns Mut und Schwung bei den vielen Menschen, die in andern Ländern gegen die Krisenauswirkungen auf die Straße gehen!!
Liebe MitstreiterInnen,
als uraltes Verdi- Mitglied und Montagsdemonstrantin seit über 7 Jahren hat mich natürlich die Beschlussfassung des Verdi- Bundeskongresses sehr interessiert. Und v.a. : wie stellt sich Verdi zu den brennenden Themen Hartz IV, Altersarmut, Jugendarbeitslosigkeit…. ??
Nachdem ich mich mühsam durch einen Teil der Anträge, die im Netz einzusehen sind, gearbeitet habe - alle konnte ich nicht anschauen, es waren einfach zu viele - kann man sagen:
O ja, die Verdianer kennen die wichtigen Themen der Zeit.
So forderten jeweils zwischen 15 und 25 Anträge, teils sogar mehr:
o Mindestlohn, meist 10, manchmal sogar 12 €, auch eine
Kampagne dazu wurde gefordert
o Weg mit der Leiharbeit und ihrer miesen Bezahlung
o Abschaffung der Rente mit 67, früheres Renteneintrittsalter,
keine Nullrunden für Rentner
o Gegen Befristungen und sog. prekäre Arbeitsverhältnisse,
dabei wurde gefordert, das leidige Teilzeit- und
Befristungsgesetz von 2001 wieder zu ändern
o Gefordert wurde oft Abschaffung von Hartz IV bzw. 500 €
sowie volle Übernahme der Wohnkosten
o Abschaffung von 1-€ Jobs und Bestrafung der Anbieter, weg
mit der sog. Bürgerarbeit
o Arbeitszeitverkürzung auf meist 35 Std. bei vollem Lohn-
und Stellenausgleich
o Übernahme der Jugend nach der Ausbildung
o Besseren Bildungszugang für Alle, dazu gab es verschiedene
Themen:
o Masterstudium für Alle öffnen- bisher gibt es ur ca. halb so
viele Master- wie Bachelor- Studienplätze,
o Keine Schul und Ausbildungsgebühren
o Qualität der Ausbildung verbessern
o Recht auf berufliche Bildung und Bildungsurlaub
o ein paritätisch finanziertes und nicht privatisiertes
Gesundheitswesen
o Politisches Streikrecht soll als Forderung aufgenommen
werden- ein wichtiges Thema
o Keine Bundeswehr an Schulen und Unis
o Keine Auslandseinsätze
o Weg mit Daten- Vorratsspeicherung und ELENA
o Für internationale Vernetzung der Proteste
o Atomausstieg jetzt
Also, da haben die Kolleginnen und Kollegen wirklich viel vorbereitet und erkämpft, schließlich müssen solche Anträge viele Hürden überstehen. Und ich fand die Vielfalt und auch die eindeutig politische Stoßrichtung sehr vieler Anträge beeindruckend. V.a. die der Jugend waren sehr gut.
Leider wurden viele nur als Material zu andern Anträgen an den Gewerkschaftsrat verwiesen. Und sehr oft sind die letztlich angenommenen Anträge diejenigen, die am zahmsten und am vorsichtigsten formuliert sind. So wurde halt keine Mindestlohn von 10, sondern nur von 8.50 € gefordert mit dem Ziel von weiterer Erhöhung. Und auch keine Kampagne zur Abschaffung von Hartz IV, wie viele Anträge forderten, sondern nur die Erhöhung der Sätze auf 500 €. Genauso mit den 1- €- Jobs: eine eindeutige klare Ablehnung oder Forderung nach Abschaffung kam nicht raus.
Aber ich denke, wir sollten uns davon nicht entmutigen lassen. Schließlich ist die Basis der Gewerkschaften die entscheidende Kraft, und die hat gezeigt, was ihr auf den Nägeln brennt. So gab es auch heftige Diskussionen um eine Verdi-Satzung, da geht es um die Einflussnahme der Mitglieder.
Wir Gewerkschaftsmitglieder müssen also genau wie hier auf dem Holzmarkt weiter dran bleiben, uns nicht entmutigen lassen , wachsam sein, immer einen klaren Kurs fahren. Das müssen wir auch gegen die eigne Gewerkschaftsspitze durchsetzen, denn die stehen größtenteils auf der andern Seite, auch wenn sie noch so radikal rausschwätzen. Holen wir uns Mut und Schwung bei den vielen Menschen, die in andern Ländern gegen die Krisenauswirkungen auf die Straße gehen!!
25. Okt, 16:19