Freitag, 16. März 2012

Montagsdemo vom 05. März 2012

Zum 101. internationalen Frauentag

v. Claudia Lenger- Atan und Käthe Bernstein.

Liebe MitstreiterInnen!

Den 101. Geburtstag erreichen nur wenige Menschen. Aber so lange gibt es schon den internationalen Frauentag. Die Sozialistin Clara Zetkin hat ihn 1911 ins Leben gerufen. 1921 hat ihn dann die 2. Kommunistische Frauenkonferenz auf den 8. März festgelegt. Damit sollte einen großen Textilarbeiterinnenstreik in St. Petersburg erinnert werden. Diese Wurzeln werden oft weg retuschiert.
Der Kampf der Frauen für gleiche Rechte dauerte aber schon viel länger. Und, so wies aussieht, wird er sicher noch lange weiter gehen müssen. Sicher- hier in Deutschland und vielen andern Ländern haben sich Frauen viele Rechte erstritten. Und sind juristisch weitgehend gleichgestellt. Nur sieht die gesellschaftliche Realität anders aus. Dass die meisten Frauen für die gleiche Arbeit weniger Geld wie die Männer erhalten, ist bekannt. Baden- Württemberg ist da Vorreiter: 28 % klaffen hier die Löhne und Gehälter auseinander. Das äußert sich in generell mieser Bezahlung in sog. Frauenberufen, v.a. in Pflege, Erziehung und Sozialarbeit. In der Industrie wird gut ausgebildeten Frauen mit Tricks eine entsprechende Bezahlung verweigert, in dem sie auf Hilfsarbeiten reduziert werden. Konkret heißt das auch: Altersarmut ist weiblich. Da arbeitetest du ein Leben lang- wenn du Glück hast und nicht arbeitslos wirst. Am Ende kannst du von der Rente nicht leben, auch oder gerade wenn du gleichzeitig noch Kinder geboren und erzogen hast! Das ist demütigend und in einem der reichsten Länder der Welt eine schreiende Ungerechtigkeit, nebenher auch gesamt gesellschaftlich eigentlich unsinnig. Nur: hier geht’s um Spaltung und darum, Arbeitskräfte ausschließlich profitorientiert ein zu setzen.
Weltweit aber sind Frauen nicht v.a. die Leidenden, auch wenn das Leid oft unermesslich erscheint. Ob Textilarbeiterinnen in Bangladesh, Frauen in Liberia, Fabrikarbeiterinnen in Freihandelszonen der Welt: Frauen stehen gemeinsam oft todesmutig, kreativ und optimistisch vorne dran im Kampf gegen Gewalt, Armut, sexuelle und materielle Ausbeutung und für die Zukunft ihrer Kinder. Das ist ermutigend und spornt an. Besonders deutlich wurde das auf der letztjährigen Weltfrauenkonferenz in Venezuela. Die nächste findet schon in 4 Jahren statt!
Hier in Tübingen ist auch wieder richtig was los. Ehrenamtlich und mit viel Schwung hat das Frauennetzwerk ganz aus eigner Kraft ein tolles Programm auf die Beine gestellt. 15 Uhr hier auf dem Holzmarkt geht’s los, dann ab 17 Uhr ein Demozug zum Rathaus und dort ab 18 Uhr eine bunte Abendveranstaltung. Ihr seid alle herzlich eingeladen!
Es geht ja nicht nur um Frauen, sondern um gesellschaftlichen Fortschritt und Zukunftsperspektiven. In dem alten Lied „Brot und Rosen“ heißt es:
Frauen, die sich wehren, wehren aller Welten Plag!
In diesem Sinne: wir sehen uns am Donnerstag!


Der 8. März ist mich immer eine ganz besonderer Tag, da muss ich nicht über einen Speckring am Bauch nachdenken (siehe Mappet am internationalen Frauentag 2010), sondern an viele Dinge, die uns Frauen bewegen. Da bekommt ein Bundespräsident und wenn er auch noch so viel Dreck am Stecken hat, einen „Ehrensold“ bis an sein Lebensende von 200 000 € jährlich mit Allem, was dazu gehört. Da stehen fast 12 000 Frauen und Männer vor einem Scherbenhaufen. Das ist die Gier eines Anton Schlecker, der den Hals nicht voll genug gekriegt hat, das war der schlechte Führungsstil, wer aufmuckte, durfte gehen, Leiharbeit und billige Arbeitsplätze. Da gibt es noch die Schleckertochter „Ihr Platz“, auch da sollen massiv Stellen abgebaut werden.
Da gibt es Frauen, die nicht ein noch aus wissen, die gerne arbeiten würden, aber keinen Arbeitsplatz finden, weil sie wegen ihrer Kinder nicht flexibel genug sind. Rentnerinnen, die ihr Leben lang gearbeitet haben und nicht von ihrer Rente leben können. Ich könnte gerade so weiter machen, aber dann würde ich noch lange hier stehen.
Es gibt aber auch Menschen in diesem Land, die sagen, der 8. März ist ein Tag mit „Ringelpietz und Anfassen“- was wollen die eigentlich, die Frauen, die haben doch alles, was sie brauchen.
Nein, das haben wir eben nicht!
Einige unsrer Forderungen sind:
Arbeit für Alle!
Runter mit der Arbeitszeit!
Die Arbeit auf viele Schultern verteilen, z.B. die 30 Std.- Woche mit vollem Lohnausgleich.
Einen Mindestlohn von 10- 12 € pro Stunde!
Gute kostenlose Kinderbetreuungsplätze, denn nru so können Mütter arbeiten.
Keien Rente mit 67, sondern für Frauen mit 55 und Männer mit 60 Jahren!
Das alles kann man finazieren, wenn alle Arbeit haben und so hat auch die Jugend eine Zukunft!

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