28. Juli 2008
Liebe Montagsdemonstranten
Wer hat nicht im Wartezimmer von euch Schilder gesehen, auf denen stand, dass notwendige Vorsorgeuntersuchungen – wie die Messung das Augendrucks oder Ultraschalluntersuchungen selbst bezahlt werden müssen?
Brillen, gute Hörgeräte für viele Kassenpatienten und insbesondere für Hartz 4 Bezieher ein unlösbares Problem. Kürzlich sah ich ein Plakat von einer Demonstration darauf stand: Brille von der Oma, Hörrohr vom Trödel – Agenda 2010
Für so genannte Bagatellkrankheiten müssen Medikamente selbst bezahlt werden, Massagen, Ergotherapie zu bekommen ist oft ein Glücksfall – die Liste lässt sich fortsetzen
Schon heute sprechen Gesundheitspolitiker davon die Leistungen auf eine Grundversorgung abzuschmelzen?
Wenn du arm bist, musst du früher sterben – dies ist schon für viele bittre Realität geworden.
Für viele Kassenpatienten wird Gesundheit zum Luxus
Warum wird Gesundheit für Normalsterbliche bald unbezahlbar?
Das Gesundheitswesen ist die größte Branche bei uns mit über vier Millionen Beschäftigten und einem Jahresumsatz von sage und schreibe 240 Milliarden EURO
Während die Pharmaindustrie seit langem fest in den Händen von internationalen Monopolen ist – wie Merk, Bayer, Pfizer und Traumprofite scheffelt, wird jetzt auch die ambulante und stationäre Versorgung von Klinikkonzernen aufgekauft, die sich neue Quellen für ihren Maximalprofit erschließen.
Ich will mal exemplarische zwei Konzerne vorstellen
Der Sana-Konzern: wurde von privaten Krankenversicherungen gegründet, Siemens ist daran beteiligt – zwischenzeitlich betreibt dieser Konzern 58 Krankenhäuser und 17 Altenheime -2008 wurde mit 12 400 Beschäftigten ein Gewinn von 792 Millionen EURO gescheffelt
Die Rhönkliniken – ein börsennotierter Konzern mit 30 000 Beschäftigten hatte 2007 einen Reingewinn von 111,3 Millionen EURO
Und wie diese Gewinne gescheffelt werden ist – das ist bekannt, Personalabbau, kurze Liegezeiten, Einschränkung von Leistungen usw. dagegen hat sich auch in den Krankenhäusern breiter Protest entwickelt.
Das ganze Gesundheitswesen soll dem Profit geopfert und umstrukturiert werden – dafür wurde der Gesundheitsfond beschlossen, um den Kapitalisten einen weiteren Rückzug aus der Finanzierung der Krankenversicherung zu ermöglichen.
Mit dem Argument – mehr Eigenverantwortung zu entwickeln – werden bisherige Pflichtleistungen der Krankenkassen gestrichen. Ein demagogisches Argument. Was ist zukünftig Eigenverantwortung? Ist ein Hartz 4 Bezieher selbst schuld ist, wenn er sich schlecht ernährt? Der Sportler, der sich den Fuß bricht, der Opa, der mit dem Enkel Ball spielt? Mit diesem Argument wird ein Fass ohne Boden aufgemacht.
Aus Furcht vor Massenprotesten werden bislang die geplanten radikalen Einschnitte im Gesundheitswesen immer wieder aufgeschoben – es ist auch elementar notwendig diesen Protest aktiv zu unterstützen wie jetzt die für September geplante Demonstration in Berlin unter dem Motto der Deckel muss weg.
Wir haben heute medizinisch ganz andere Möglichkeiten noch wie vor Jahrzehnten – es gibt medizinisch bei uns einen hohen Standard – doch was nützt uns dieser Standard, wenn immer mehr Menschen davon ausgeschlossen werden, weil sie sich Gesundheit nicht mehr leisten können.
Immer wieder kommt das Argument – dass das Gesundheitswesen nicht mehr bezahlbar sei – der demografische Wandel muss ja auch immer her halten bei diesen Argumentationen.
Tatsächlich liegt der demografische Wandel bereits hinter uns und hat bis 1970 ohne nachteilige Folgen für das Gesundheitswesen stattgefunden. Der Anteil der Ausgaben fürs Gesundheitswesen ist von 1976 bis heute am Bruttoinlandprodukt gleich geblieben mit 6,5 Prozent.
In Wirklichkeit ist die Möglichkeit der Finanzierung des Gesundheitswesens durch die gewachsene Produktivität der Industrie viel besser geworden. Die Profitgier der Monopole verhindert dies
Unterstützen wir die Proteste und den Kampf für eine bessere Gesundheitsversorgung auf Kosten der Profite.
Fordern wir eine kostenlose medizinische Vorsorge, Betreuung und Behandlung, sowie die Finanzierung der Sozialversicherung durch die Unternehmer durch eine umsatzbezogene Steuer
Fahren wir auch von der Montagsdemo mit nach Berlin und protestieren gegen die Gesundheitspolitik der Regierung
Dr. Ingrid Weible
Wer hat nicht im Wartezimmer von euch Schilder gesehen, auf denen stand, dass notwendige Vorsorgeuntersuchungen – wie die Messung das Augendrucks oder Ultraschalluntersuchungen selbst bezahlt werden müssen?
Brillen, gute Hörgeräte für viele Kassenpatienten und insbesondere für Hartz 4 Bezieher ein unlösbares Problem. Kürzlich sah ich ein Plakat von einer Demonstration darauf stand: Brille von der Oma, Hörrohr vom Trödel – Agenda 2010
Für so genannte Bagatellkrankheiten müssen Medikamente selbst bezahlt werden, Massagen, Ergotherapie zu bekommen ist oft ein Glücksfall – die Liste lässt sich fortsetzen
Schon heute sprechen Gesundheitspolitiker davon die Leistungen auf eine Grundversorgung abzuschmelzen?
Wenn du arm bist, musst du früher sterben – dies ist schon für viele bittre Realität geworden.
Für viele Kassenpatienten wird Gesundheit zum Luxus
Warum wird Gesundheit für Normalsterbliche bald unbezahlbar?
Das Gesundheitswesen ist die größte Branche bei uns mit über vier Millionen Beschäftigten und einem Jahresumsatz von sage und schreibe 240 Milliarden EURO
Während die Pharmaindustrie seit langem fest in den Händen von internationalen Monopolen ist – wie Merk, Bayer, Pfizer und Traumprofite scheffelt, wird jetzt auch die ambulante und stationäre Versorgung von Klinikkonzernen aufgekauft, die sich neue Quellen für ihren Maximalprofit erschließen.
Ich will mal exemplarische zwei Konzerne vorstellen
Der Sana-Konzern: wurde von privaten Krankenversicherungen gegründet, Siemens ist daran beteiligt – zwischenzeitlich betreibt dieser Konzern 58 Krankenhäuser und 17 Altenheime -2008 wurde mit 12 400 Beschäftigten ein Gewinn von 792 Millionen EURO gescheffelt
Die Rhönkliniken – ein börsennotierter Konzern mit 30 000 Beschäftigten hatte 2007 einen Reingewinn von 111,3 Millionen EURO
Und wie diese Gewinne gescheffelt werden ist – das ist bekannt, Personalabbau, kurze Liegezeiten, Einschränkung von Leistungen usw. dagegen hat sich auch in den Krankenhäusern breiter Protest entwickelt.
Das ganze Gesundheitswesen soll dem Profit geopfert und umstrukturiert werden – dafür wurde der Gesundheitsfond beschlossen, um den Kapitalisten einen weiteren Rückzug aus der Finanzierung der Krankenversicherung zu ermöglichen.
Mit dem Argument – mehr Eigenverantwortung zu entwickeln – werden bisherige Pflichtleistungen der Krankenkassen gestrichen. Ein demagogisches Argument. Was ist zukünftig Eigenverantwortung? Ist ein Hartz 4 Bezieher selbst schuld ist, wenn er sich schlecht ernährt? Der Sportler, der sich den Fuß bricht, der Opa, der mit dem Enkel Ball spielt? Mit diesem Argument wird ein Fass ohne Boden aufgemacht.
Aus Furcht vor Massenprotesten werden bislang die geplanten radikalen Einschnitte im Gesundheitswesen immer wieder aufgeschoben – es ist auch elementar notwendig diesen Protest aktiv zu unterstützen wie jetzt die für September geplante Demonstration in Berlin unter dem Motto der Deckel muss weg.
Wir haben heute medizinisch ganz andere Möglichkeiten noch wie vor Jahrzehnten – es gibt medizinisch bei uns einen hohen Standard – doch was nützt uns dieser Standard, wenn immer mehr Menschen davon ausgeschlossen werden, weil sie sich Gesundheit nicht mehr leisten können.
Immer wieder kommt das Argument – dass das Gesundheitswesen nicht mehr bezahlbar sei – der demografische Wandel muss ja auch immer her halten bei diesen Argumentationen.
Tatsächlich liegt der demografische Wandel bereits hinter uns und hat bis 1970 ohne nachteilige Folgen für das Gesundheitswesen stattgefunden. Der Anteil der Ausgaben fürs Gesundheitswesen ist von 1976 bis heute am Bruttoinlandprodukt gleich geblieben mit 6,5 Prozent.
In Wirklichkeit ist die Möglichkeit der Finanzierung des Gesundheitswesens durch die gewachsene Produktivität der Industrie viel besser geworden. Die Profitgier der Monopole verhindert dies
Unterstützen wir die Proteste und den Kampf für eine bessere Gesundheitsversorgung auf Kosten der Profite.
Fordern wir eine kostenlose medizinische Vorsorge, Betreuung und Behandlung, sowie die Finanzierung der Sozialversicherung durch die Unternehmer durch eine umsatzbezogene Steuer
Fahren wir auch von der Montagsdemo mit nach Berlin und protestieren gegen die Gesundheitspolitik der Regierung
Dr. Ingrid Weible
30. Jul, 17:51